Martina Zieglwalner, aktualisiert am 15.02.2011
Schömberg - Zufriedene Gesichter auf allen Seiten: Ob Mitarbeiter, Umschüler oder Küchenteam, allen scheint die Küche und der Speisesaal des Berufsförderungswerks (BFW) Schömberg zu gefallen, die nach mehr als sechsmonatiger Sanierungszeit seit Montag wieder in Betrieb sind. Rund 3,2 Millionen Euro hat das BFW aus eigenen Mitteln investiert, um die in die Jahre gekommene Mensa nicht nur optisch, sondern auch technisch auf Vordermann zu bringen.
Um die Störung des Unterrichtsbetriebs möglichst gering zu halten, seien die Abbrucharbeiten in den Ferien im August über die Bühne gegangen, erklärt Geschäftsführer Klaus Krebs. Ursprünglich sei geplant gewesen, den Bereich nach den Weihnachtsferien wiederzueröffnen, doch im Laufe der Sanierung habe sich das ein oder andere Problem in der aus den 60er- und 70er-Jahren stammenden Bausubstanz aufgetan. Jetzt ist es aber so weit: Die Übergangszeit in Container und Speisezelt ist zu Ende. Die Köche arbeiten seit gestern in einem modernen Umfeld, die Umschüler und Mitarbeiter können das Essen in einem hellen, großzügigen Speisesaal genießen.
"Hut ab vor der Mannschaft", lobt Krebs das Küchenteam, das bis Freitag in der alten Küche im Container am Herd stand und die neue Einrichtung gleich in der Praxis testen musste. Morgens habe er schon so manchen auf der Suche nach den Utensilien durch die Küche rennen sehen, erzählt Krebs. Doch als sich die Türen pünktlich zur Mittagszeit öffnen, erhält jeder ohne große Wartezeit sein Wahlmenü. Um bisherige Engpässe abzuschaffen, sind der Zugang und die Speiseausgabe jetzt größer und die Ausgabeabläufe optimiert. Hinter den Kulissen gibt es neue Kühl- und Tiefkühlzellen, Koch- und Spültechnik sind ebenso auf dem Stand der Zeit wie die technischen Anlagen samt Lüftung.
Zudem hat das Berufsförderungswerk in die energetische Sanierung investiert, auch neue Fenster und Dämmungen eingebaut, erläutert die Mitarbeiterin Ingrid Tauchmann, die als Architektin den Bauherrn vertreten und zusammen mit einem externen Büro die Planungen betreut hat. Auch an einen Bereich mit Bartischen und Sitzecken ist gedacht, um nach dem Essen noch in Ruhe einen Kaffee trinken zu können. Denn ein gutes Umfeld spiele eine wichtige Rolle für eine erfolgreiche berufliche Neuorientierung, stellt Uwe Mayer, Teamleiter Kundenkontakte und Kommunikation, fest.
So kommen unter dem Leitmotiv "Gesund essen – besser lernen – vital leben" seit 2009 frisch gekochte Speisen mit viel Obst, Gemüse und Salat auf den Tisch. Drei Menüs stehen zur Auswahl: Normal- und Reduktionskost sowie ein vegetarisches Gericht. 550 Portionen verlassen die Küche täglich, neben der Versorgung der Mitarbeiter und Kursteilnehmer beliefert sie die AOK-Klinik in Bad Liebenzell und während der Umbauphase die Kinderklinik. Mit der modernen Einrichtung solle der Anteil an fertigen Zutaten auf zehn bis 15 Prozent sinken, unterstreicht Krebs. Um dieses Konzept umzusetzen, hat das BFW die ABConcepts Verpflegungsmanagement mit System GmbH aus Ratingen mit ins Boot geholt.
Begeistert ist jedenfalls Verpflegungsmanager André Saager: "Die Ausstattung ist gelungen, und die Mitarbeiter sind motiviert."